Wir erklären welchen Einfluss der Klimawandel auf die Schiffstransporte, die Logistikdienstleistungen und die Frachtkosten hat, wie Engpässe und Kostenexplosionen vermieden werden und wie die Frachtkosten, die Liefergeschwindigkeit und die Liefersicherheit erhöht werden können.
Frau Barzen, der Klimawandel verteuert Transporte. Wie gravierend, zeigte sich im Sommer 2018, als auf dem Rhein wegen Niedrigwasser kein Frachtschiff mehr fahren konnte. Müssen Unternehmen damit rechnen, dass durch solche Engpässe die Kosten für Logistikdienstleistungen zukünftig explodieren? Ja, also ich denke eine Explosion ist nicht zu erwarten, sicherlich aber Preisanstiege. Aus unserer Sicht müssen Unternehmen in ihr Risikomanagement vor allem auch investieren, um solche Transportwege besser abzusichern und hier auch die nötigen Vorkehrungen zu treffen, um die Spitzen dann zu vermeiden oder eben auch die Engpässe zu umgehen.
Wenn externe Einflüsse den Spielraum für Preisverhandlungen minimieren, wie können Unternehmen dann die Frachtkosten langfristig noch senken? Aus unserer Sicht gibt es immer zwei Angriffspunkte bei den Frachtkosten: Das Eine ist eben der externe Bereich, der sicherlich eingeschränkt werden wird durch andere Faktoren. Das Andere wird sein, wie man, intern, sich besser aufstellen kann- also mit den Rahmenbedingungen, die man hat, besser umgehen, das heißt die Frachtkapazitäten besser ausnutzen, die Dienstleister häufiger nachverhandeln und die internen Prozesse straffen und stärken.
Die Kosten sind beim Transport eine wichtige Größe, aber auch Liefergeschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Wie optimieren Unternehmen diese Faktoren? Aus unserer Sicht muss da eben eine Optimierung eben sich entscheiden, also ich kann nicht Kosten und Zuverlässigkeit beziehungsweise Geschwindigkeit gemeinsam optimieren. Ich muss mich da in eine Richtung orientieren und das sollte aus unserer Sicht für das Unternehmen strategisch entschieden werden und eben auch im Hinblick auf den Kunden und gegebenenfalls mit dem Kunden entschieden werden, sodass man dann die Mehrkosten, die durch die Qualität entstehen, auch gemeinsam trägt.