Wie beeinflusst die digitale Transformation das Supply Network Management und zu welchen Herausforderungen führt das? Das erfahren Sie hier.
Eine spannende Frage. Die Situation heute ist die, dass wir eigentlich keine neuen Technologien haben, sondern die Technologien in Form von besseren Speicherkapazitäten, schnelleren Netzen auch wirklich nutzen können. Das führt dazu, dass ich heute erstmalig oder seit zwei Jahren erstmalig die Möglichkeit habe, wirklich transparent über verschiedene Unternehmen Lieferketten, Liefernetzwerke zu analysieren in einem Zeitfenster, wo wir nicht mehr über Tage oder Stunden oder Minuten reden, sondern wirklich On-time zur Verfügung haben. Das beeinflusst natürlich Entscheidungsprozesse entlang solcher Netzwerke, im Sinne von kurzen gemeinsamen Entscheidungen und wenn ich dann noch eine gemeinsame Basis definiere, wie ich dieses steuern möchte, welche Ziele ich erreichen möchte und wie ich mit meinem Partner zusammenarbeiten möchte, kann ich Entscheidungen unternehmensübergreifend treffen. Das ist die große Veränderung, vor der wir stehen.
Die Situation und die Aufgaben von Mitarbeitern werden sich ändern. Im Sinne oder im Rahmen der digitalen Transformation fallen Standardtätigkeiten, einfachere Tätigkeiten weg. Beispielsweise eine Excel-Analyse. Die kann ich in Zukunft viel besser und viel schneller mit digitalen Technologien machen. Ich brauche aber die Mitarbeiter, um letztendlich die qualifizierten Anforderungen und die Ergebnisse aus solchen Analysen weiter zu verarbeiten, das heißt die Mitarbeiter muss ich qualifizieren, muss ich weiterentwickeln und muss sie auf einen anderen Stand bringen, als sie heute sind. Bedeutet, dass Coaching, Change-Management, aber auch Betreuung im Veränderungsprozess ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Änderungs-, Veränderungsprojekte oder auch Optimierungsprojekte in den Liefernetzwerken sind. Das gilt übrigens nicht nur für die Supply-Netzwerk-Optimierungen, das gilt für Unternehmen als Ganzes. Der Mensch wird eine andere Rolle in Zukunft wahrnehmen.
Eine sehr global-galaktische Frage. Wenn ich mir die Vergangenheit anschaue, hat man von dem Zeitalter des Vertriebs, vom Zeitalter Marketing gesprochen. Viele sprechen heute schon vom Zeitalter des Supply-Chains- oder des Supply-Network-Managements. Woraus gestaltet sich das? Ich habe heute die Situation, dass Unternehmen wie Amazon, Zalando oder auch andere sehr schnell, sehr effizient und sehr integriert, Leistungen, vor allen Dingen Produkte an ihre Kunden liefern oder ihren Kunden zur Verfügung stellen. Das bedeutet, dass der Kern der Leistungserbringung von einer Produktion hin zu einer schnellen und zügigen Zurverfügungstellung des Materials sich wandelt. Bedeutet, dass wir, wenn wir von einer Zukunft im Supply-Netzwerk-Management sprechen, davon ausgehen, dass die Integration der verschiedenen Elemente- Produktion, Logistik, Einkauf, aber vor allen Dingen dann eben auch die physische Verbringung zum Kunden- ein wesentlicher Faktor in den Netzwerken sein wird. Dahin wird sich alles entwickeln. Das betrifft die Systeme, das betrifft die Organisation und das betrifft auch den Fokus in Unternehmen. Ich brauche einen Enabler um meine Waren am Markt zu platzieren.