Ob ein Standort alles bietet, was für die Produktion relevant ist, hängt von vielen Faktoren ab. Im Mittelpunkt der Werkstrukturplanung steht die Prüfung sämtlicher Anforderungen – strategischer wie funktionaler Natur – an den Betriebsstandort.
Ziel der Werkstrukturplanung ist der klare und zweckmäßige, räumliche Aufbau einer Fabrik. Je besser die funktionalen Einheiten aufeinander abgestimmt und innerhalb der Gebäude angeordnet sind, desto effizienter können sie zusammenarbeiten. Insofern ist der Aufbau eines Werks jenem städtebaulicher Konzepte nicht unähnlich. Bewertet werden sowohl die äußerliche Beschaffenheit – wie die Gebäudesubstanz – als auch innere Kriterien wie Flächen oder Versorgungswege.
Hinter der Prüfung des Aufbaus steht die Absicht, bestehende Produktionsstandorte hinsichtlich ihrer Produktivität zu optimieren. Im Rahmen der Werkstrukturplanung wird die Werkserschließung insgesamt verbessert und eine transparente Struktur geschaffen. Diese sind als Teil der strategischen Planung von Bedeutung: Je nach unternehmerischer Zielsetzung gilt es, bei der Ausrichtung z. B. eine Durchsatzsteigerung mitzudenken.
In der Praxis wird zunächst die optimale Werkstruktur in einem Greenfield-Konzept abgebildet. Ausgehend von diesem Idealbild zeichnen sich mögliche Anpassungen bestehender Strukturen ab und können Entwürfe neuer Gebäude angefertigt werden. Perspektivisch soll Raum für Wachstum entstehen.
Vom strategischen Fahrplan bis zur Umsetzung erarbeiten wir mit unseren Kunden Schritt für Schritt die strukturelle Basis für unternehmerische Weiterentwicklung.
Die häufigsten Gründe für eine Werkstrukturplanung sind geplantes Volumenwachstum, Konsolidierung oder zu hohe Kosten in der Herstellung. Steht ein Unternehmen vor einer Expansion, können bestehende Flächen das neue Volumen häufig nicht mehr realisieren. Zum Teil ist eine Erweiterung der Flächen nötig, zum Teil kann aber auch die vorhandene Fabrik besser genutzt und effizienter strukturiert werden.
Ein Punkt, an dem bei den Herstellungskosten gespart werden kann, sind gewachsene Strukturen in der Wertschöpfungskette. Hier genügt es oft bereits, Prozesse und Abläufe „von der Pike auf“ in einem Detaillayout abzubilden, um so den Gap zwischen dem natürlich gewachsenen Ist und einem optimalen Soll zu erkennen. Mit entsprechenden Anpassungen lassen sich so fallweise auch kurzfristig und ohne große bauliche Maßnahmen oder finanzielle Investitionen Verbesserungen erzielen.
In unserer Beratung absolvieren wir zumindest fünf Arbeitsschritte, die uns einen umfassenden Blick auf die Situation erlauben, auf Basis dessen langfristige Optimierungen möglich sind.
Das Wichtigste zu Beginn ist die Erfassung der Situation vor Ort. Indem wir intensive Gespräche mit unseren Kunden suchen, können wir ein rasches Verständnis der Vorstellungen, der Ziele, aber auch der derzeitigen Kosten und Herausforderungen gewinnen. Beim Layout der optimierten Werkestruktur berücksichtigen wir vorhandene Potenziale des Unternehmens, welche dabei unterstützen können, die gesteigerten Anforderungen zu erfüllen, aktuell aber womöglich noch nicht genutzt werden.
Anschließend erfolgt eine realistische Simulation und Darstellung der (neuen) Flächendimensionen. Dazu setzen wir Planungstools, wie z. B. Vistable, ein. Das Design der neuen Werkstruktur dient letztendlich als Basis für den konkreten Umsetzungsplan.
In der Datengrundlage halten wir zunächst fest, welche Ziele erreicht werden sollen – und welche Mittel für diese Zielerreichung zur Verfügung stehen. Ziel ist es, den „Blick in die Zukunft“ zu konkretisieren und anhand von Zahlen und Fakten abzubilden. Dabei betrachten wir:
Auf Basis dieser Daten erstellen wir ein Groblayout. Darin werden Flächen bereits in spezifische Flächenkategorien (Produktion, Montage, Lager, Logistik, Verwaltung etc.) eingeteilt und im Rahmen einer strategischen Konzeption angeordnet.
Der zweite Fokus liegt auf den aktuell vorhandenen Transportwegen, welche sich langfristig stark auf die Effizienz und den Workflow in der Fabrik auswirken. Auch diese werden im aktuellen Layout abgebildet.
Im dritten Schritt erfolgt die Ableitung optimaler Flächen, Wertströme und Transportwege. Dadurch wird sofort erkennbar, wo zwischen Ist- und Sollzustand noch Lücken bestehen und wie groß diese sind.
Im Vergleich der verschiedenen Layouts werden unterschiedliche Parameter angesetzt, u. a.: Ziele, Kosten oder Volumenwachstum. In diesem Schritt wägen wir gemeinsam mit unseren Kunden ab, wo Schwerpunkte gesetzt werden sollen, an welchen Stellen Anpassungen nötig oder wo Kompromisse möglich sind.
Ist die Entscheidung für ein Groblayout gefallen, erfolgt der Entwurf des Detaillayouts. Darin zeigt sich auch der optimale Wertstrom.
Im Umsetzungsplan wird konkret aufgeschlüsselt, welche Schritte zu welchem Zeitpunkt nötig sind. Neben fixen Terminen enthält der Plan Verantwortlichkeiten für jeden Arbeitsschritt und die geplante Reihenfolge der Maßnahmen.
Alexander Gedai
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